alttestamentliche Theologie

alttestamentliche Theologie,

 

Ermittlung und Darstellung der theologischen Aussagen des Alten Testaments Während die älteren Entwürfe stark an systematischen Begriffen wie Bund, Offenbarung oder Versöhnung orientiert waren, bemühen sich die neueren Werke seit G. von Rad um den theologischen Gehalt der verschiedenen Textkomplexe in ihrer jeweiligen Eigenart und geschichtlichen Stellung. Grundlegend wurde dabei die Erkenntnis, dass sich in der Verarbeitung geschichtlicher Erfahrung nicht nur das Verständnis des Menschen und seiner Stellung zu Gott, sondern auch das Gottesbild gewandelt hat. Gottes Verhältnis zu Israel liegt in der Geschichte begründet, die als Heils- oder Unheilsgeschichte gedeutet wird. Grundlegend für die Geschichtsauffassung ist der »Tun-Ergehen-Zusammenhang«, der dem Menschen die volle Verantwortung für sein Tun aufbürdet. Dieses Prinzip von Schuld und Strafe beherrscht nicht nur die alttestamentliche Weisheitsliteratur und die Gerichtsverkündigung der Propheten, sondern auch die großen geschichtlichen Entwürfe des Jahwisten, des deuteronomistischen und des chronistischen Geschichtswerks.

 

Literatur:

 

L. Köhler: Theologie des A. T. (⁴1966);

 G. Fohrer: Theolog. Grundstrukturen des A. T. (1972);

 C. Westermann: Theologie des A. T. in Grundzügen (²1985);

 H. D. Preuss: Theologie des A. T., 2 Bde. (1991/92);

 G. von Rad: Theologie des A. T., 2 Bde. (¹⁰1992/93).